Ist es nicht ein schönes Bild?
Das glücklich, frisch vermählte Brautpaar verlässt die Trau(m)-Location und schon steigen wunderschöne weiße Tauben sanftmütig empor!
Das traditionelle Tauben -fliegen-lassen ist ein (leider) weltweit verbreiteter Brauch. Die Tauben und ihr weißes Gefieder stehen für, mitunter, Frieden, Liebe und Fruchtbarkeit.
Durch ihre monogame Lebensweise, stehen sie ebenso für Loyalität und Treue. Zu guter Letzt, nicht zu vergessen, dass allseits bekannte Wort „Turteltauben“.
Natürlich, die Tradition hat schon ihre Hintergründe und auch einen romantischen Gedanken. Leider gilt dies jedoch NUR für das Brautpaar und die Gäste.
In den letzten Jahren wurde dieser Brauch mehrmals von verschiedenen Tierschutzorganisationen untersucht, traurigerweise mit nicht so schönen Ergebnissen.
Die meist speziell hierfür gezüchteten weißen Tauben, haben oft keinen besonders gut ausgeprägten Orientierungssinn. Dazu kommt das sie in kleinen Käfigen, per Auto, oft sehr weite Strecken von ihrem Heimatsschlag entfernt, an die Hochzeitslocation transportiert werden. (Diese Anfahrt wird obendrein meist SEHR teuer berechnet!)
An diesem, für die Tiere vollkommen fremden, Ort werden sie dann „in die Freiheit“ entlassen. Das bedeutet für die Vögel allerdings eher puren Stress.
Laut Tierschutzgesetz ist es sogar verboten Tiere auszusetzen- jedoch genau das geschieht hier mit den Tauben.
Die Tiere müssen also nun von einem ihnen unbekannten Ort, der oft sehr weit entfernt ist, den Weg zu ihrem Heimatsschlag finden.
Hier sind sie Gefahren wie Orientierungslosigkeit oder Greifvögeln ausgesetzt.Nicht wenige Tiere überleben diese „Heimreise“ nicht und verenden oft, unteranderem an Hunger und/oder Erschöpfung.
Na klar, der Züchter versichert euch „er sei tierlieb & achtet auf einen guten Umgang“…
Aber seid ehrlich: Würdet ihr ihn engagieren, wenn er ehrlich sagen würde wie es läuft? Vermutlich nicht.
Die meisten Züchter wenden die „Witwer-Methode“ an. Tauben leben monogam, sprich finden sie ihren Partner bleiben sie treu. Dies wird genutzt, in dem bei einer „Vermietung“ ein zusammenlebendes Paar getrennt wird. Somit nutzt man den immensen „Heimkehrwillen“ der Tiere schamlos aus!
Ist das nicht traurig? Ich finde dies ist eher kein gutes Omen für eine glückliche Beziehung, oder als Sinnbild für die eigene glückliche Ehe.
Aber genug der düsteren Worte!
Es gibt so viele schöne, romantische & tierfreundliche Alternativen die Mensch & TIER glücklich machen 🙂
Sicher gibt es noch zahlreiche weitere Alternativen. Mit ein wenig Kreativität findet ihr sicher eure, zumindest, tierfreundliche Alternative!
Liebst, eure
Pia